Dr. Peter Portmann

 * 8. Januar 1953 – † 3. Januar 2024

Dr. Peter Portmann wurde am 8. Januar 1953 in Olten geboren. Wohlbehütet wuchs er mit seiner Schwester Gabi in Olten auf. Seine Eltern waren liebevoll und grosszügig, erwarteten aber auch Erfolg. 


Er besuchte in Olten die Primarschule und bestand nach der fünften Klasse auf Anhieb die Prüfung ins Gymnasium. Das stete Lernen passte ihm aber nicht so und das Büffeln der Latein- und Französisch-Wörtchen mit seiner Mutter noch weniger. Deshalb wollte sein Vater einmal wissen, was er, Peter, denn einmal werden wolle. Er antwortete fest entschlossen: Mechaniker, und dann wolle er eine Autogarage führen. 

Es kam aber ganz anders. Da sein Vater als Notar und Anwalt überzeugt war, eine gute Allgemeinbildung brauche es im Leben auf jeden Fall, schickten sie Peter mit 13 Jahren ins Internat des Kollegium St. Antonius in Appenzell. Die strenge Klosterschule mit den vielen Regeln lehrte ihn Disziplin und Pflichtbewusstsein. Seine Klasse war besonders intelligent und so wurde die Maturaprüfung sechs Monate vorgezogen. Mit seinen Internatsfreunden blieb er stets freundschaftlich verbunden und feierte kürzlich mit ihnen am 23. November 2023 noch das 50-Jahre-Jubiläum. Seine grosse Freude war sein erstes Auto, dabei handelte es sich um einen gelben Opel Manta, den er zusammen mit seiner Schwester zum 18. Geburtstag von seinem Vater erhielt.


Dieser Lebensabschnitt veränderte anscheinend auch seine Berufswahl, denn nach der erfolgreich bestandenen Matura, wollte er unbedingt Apotheker werden, ein Beruf, den in seiner Familie noch niemand ergriffen hatte. Alle waren erstaunt. Das war Peter Portmann! Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, zog er es durch. Dasselbe galt übrigens auch, als er seine zukünftige Frau Marceline kennenlernte. Er wollte sie unbedingt.


Nach bestandener Matura begann er 1973 sein Pharmaziestudium an der ETH Zürich. Doch Zürich war nicht seine Stadt, und er wechselte nach Bern. Sein Studium hat er mit Bravour gemeistert. Er war aber alles andere als ein Kind von Traurigkeit. So hat er es genossen, Zeit mit seinen Kollegen aus der Studentenverbindung Berchtoldia zu verbringen. Nach erfolgreichem Staatsexamen dissertierte Peter Portmann bei Prof. Clerc. Seine Dissertation war so gut, dass ihm eine Karriere an der Universität angeboten wurde. Er sollte Professor werden. Da er in seinem Herzen aber immer schon ein Macher war, war ihm die Freiheit eines unabhängigen Apothekers und Unternehmers wichtiger.


1984 konnte er die traditionsreichste Apotheke des Berner Oberlands, mit einer Geschichte von 150 Jahren, vom Apotheker Dr. Gnädinger übernehmen. Nun konnte er seine ganzen Fähigkeiten zum Erfolg bringen. Aus der kleinen Apotheke mit drei Angestellten entwickelte sich ein Geschäft mit heute rund 50 Mitarbeitenden. Peter Portmann war ein Macher durch und durch. Alle paar Jahre baute er seine Apotheke um, und das Sortiment aus. Die Apotheke und sein Team waren ihm nebst der Familie das Wichtigste. Immer war er bei der Arbeit und überlegte sich auf seine visionäre und unermüdliche Art, welchen Geschäftszweig er noch eröffnen könnte.


In den 1990er-Jahren belieferte er schweizweit mit seiner damals gegründeten Firma HarderPharm Ärzte mit Medikamenten. Als dies zunehmend schwieriger wurde, entschied sich Peter Portmann, ein neues Standbein im Bereich der Krankenmobilien aufzubauen. Diese Abteilung wird bis heute mit grosser Leidenschaft von seiner Tochter Caroline und ihrem Team weitergeführt. Auch an der Entwicklung und dem Erfolg seiner Hausspezialitäten konnte er sich bis zum Schluss erfreuen. Begonnen mit seiner Babycreme «Bimboderm», über seine Haustees und Arzneien für den Alltag hin zu seinem Herzstück, der Sonnencreme EIGERSONNE.


Pionier war Peter Portmann aber auch bei der Einführung eines EDV-Systems in der Apotheke und der Lagerbewirtschaftung mit Robotern. Um auch die Medikamentenabrechnung zu digitalisieren, war er 1991 zusammen mit seinem besten Freund Markus Gründungsmitglied des IFAK-Vereins, der sich erfolgreich gegen das Monopol der Rechnungsstellung an die Krankenkasse wehrte. Bald zählte der Verein 400 Mitgliedsapotheken. Gleichzeitig entschied sich dieselbe, personelle Zusammensetzung wie zuvor, die Firma Pharmavital AG zu gründen. Eine Vereinigung für unabhängige Apotheken, die heute 100 Apotheken und Drogerien als Mitglieder zählen darf. Auf dieses Unternehmen war Peter Portmann besonders stolz, weshalb er dieses bis zum Tag seines Todes mit unermüdlicher Leidenschaft präsidiert hat. Die Verhandlungen und die vielen tollen Gespräche mit den Industriepartnern und den Mitgliedern hat er geliebt. Für Abwechslung in seinem Apothekenalltag haben Mandate wie Delegierter beim Schweizer Apothekerverband, langjähriger Vorsitzender bei der Spitex Berner Oberland oder auch der Mitgliederrat der CSS Berner Oberland gesorgt. Man kann zusammenfassend sagen, ihm sind die Ideen nie ausgegangen.


An erster Stelle im Leben von Peter Portmann war jedoch stets seine Familie. Bereits während seiner Jugend führte ihn sein Weg immer wieder über St. Niklaus im Wallis nach Zermatt. Es musste wohl so sein, dass seine Familie sein Auto immer auf dem Parkplatz der Familie Brantschen parkiert hatte, denn Jahre später sollten diese zufälligen Begegnungen einen Sinn ergeben. Die charismatische Gehilfin Marceline von Peter Portmanns Kunden Prof. Mordasini, den er in Bern mit Medikamenten belieferte, hatte ihm die Augen verdreht. Es folgte im Jahr 1980 eine prachtvolle Hochzeit in Zermatt. Die Geburt von Caroline und Simone vervollständigte das Familienglück von Peter Portmann. In diesem harmonischen Umfeld folgten die Töchter den Fussstapfen des Vaters: Kollegium, Internat in Brig, Universitätsstudium in Basel. Dass Caroline als Juristin und Simone als Apothekerin mit Doktorat nun seine Apotheke führen, machte ihn stolz und glücklich.


Wenn Peter Portmann einmal nicht arbeitete, genoss er mit der ganzen Familie Reisen und Ferien in fernen Ländern. Für ihn war das Wichtigste, dass alle zusammen waren. Zuerst nur zu viert, danach mit den Schwiegersöhnen und den Enkelkindern. Er hat sie geliebt! Sogar die Hobbys wurden danach ausgesucht, dass die Familie zusammen sein konnte. So ging die Familie in frühen Jahren oft zum Wandern, danach wurde Golf zum Familiensport. Alle zwar talentfrei, aber es konnte zusammen erlebt werden. Im Winter liebte es Peter Portmann, bei jeder Witterung Ski zu fahren. Niemand beherrschte die Kurzschwünge wie er. Mit seiner geliebten Cherilie auf dem Rücksitz gehörte auch das Töfffahren zu seinen Leidenschaften. Als junger Rebell auf Sportmaschinen, in den letzten Jahren waren es Touren über alle Pässe auf seiner Harley. Auch seine giftgrüne Apotheken-Vespa und sein Oldtimer-Cabriolet gehörten zu seinem grossen Stolz.


Wer Peter Portmann gekannt hat, weiss, dass eine seiner weiteren grossen Stärken sein geselliges Wesen war. Peter Portmann hat es geliebt, seine Freunde, seine Geschäftspartner – die oft zu Freunden wurden – und natürlich seine Familie zu bewirten. Leissigen, sein Seelenort, hat sich dafür perfekt geeignet. Das Schwimmen im Thunersee, die abenteuerlichen Bootsausflüge auf dem Thunersee sowie das Beobachten des spektakulären Abendrots am Horizont oberhalb Thun haben sein Alltagsglück perfekt gemacht. Auch die spontanen Besuche über Land und See haben ihm immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ihn dazu bewegt, eine gute Flasche zu öffnen und aufs Leben anzustossen.


Peter Portmann behielt immer seinen Schalk und Humor, erzählte gerne Geschichten aus dem Alltag, von seinen vielen Begegnungen, von den vielseitigen Aufgaben in seiner Apotheke und von den stetigen Veränderungen auf dieser Welt. Er war stets warmherzig, gesellig und grosszügig. Er gab alles für seine Familie und seine Freunde und setzte sich unermüdlich für den Erfolg seiner Apotheke ein. Peter Portmann war ein Unternehmer und ein Herzensmensch. 


Seine Herzlichkeit, sein Humor, seine visionären Gedanken, seine führende Hand, sein Schalk im Gesicht, aber auch seine bedingungslose Liebe werden wir vermissen. Er wird immer ein Teil von uns bleiben.


Wie sagte der Schriftsteller Stefan Zweig: «Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.» 

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